In der letzten Woche des diesjährigen Briefmarathons stellen wir heute den vorletzten Fall vor: Vom Menschenrechtsverteidiger Paing Phyo Min aus Myanmar!
Paing Phyo Min ist zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er sich als Thangyat-Künstler über die Armee lustig gemacht hat. Paing Phyo Min dichtet gern, spielt Gitarre und ist ein Fan von Taylor Swift. Er ist Studierendenvertreter und Mitglied der Thangyat-Gruppe Peacock Generation. De Yay nennt sich der 22-Jährige, wenn er als Thangyat-Künstler zum Neujahrsfest in Myanmar eine Bühne betritt. Thangyat ist eine traditionelle myanmarische Kunstform, die sich mit einem Poetry Slam vergleichen lässt.
Beim letzten Neujahrsfest hatte sich Paing mit anderen Thangyat-Künstlern als Soldat verkleidet und über die Armee lustig gemacht: Das Militär könne keine Kritik ertragen, klammere sich verzweifelt an die Macht und plündere das Land aus, während die Generäle Reichtümer anhäuften.
Dafür verurteilte ein Gericht Paing Phyo Min zu sechs Jahren Gefängnis. Der Vorwurf: “Aufwiegelung” und “Onlinediffamierung” – er habe mit seiner Performance Armeeangehörige ermutigt, ihre Pflichten zu vernachlässigen, und Fotos und Videos der Aufführung im Internet verbreitet. “Seit 2013 sind wir jedes Jahr mit Thangyat-Stücken aufgetreten”, sagt Paing Phyo Min. “Wir (…) brachten das zum Ausdruck, was in unserer Gesellschaft schiefläuft, dazu zählte auch Kritik an der Regierung. Doch 2019 nahm uns die Armee ins Visier. Sie untergräbt Myanmars Übergang zu einer Demokratie. Auch wenn wir im Gefängnis sitzen, lassen wir uns nicht davon abhalten, zu sagen, was wir denken.” Satirische Performance ist kein Verbrechen. Hilf mit, Paing Phyo Min zu befreien!
Fordere die Staatsberaterin von Myanmar auf, Paing Phyo Min unverzüglich freizulassen.
Schreib für die Freiheit von Paing Ohyo Min!
Weitere Informationen zum Briefmarathon im Bezirk findet ihr hier und auf der offiziellen Amnesty-Website!