Die Arbeitsgruppe „Menschenrechtsbildung“ von Amnesty International Berlin-Brandenburg gibt einen kurzen Einblick in ihre Arbeitsweise und beleuchtet Ideen für eine noch effektivere zukünftige Arbeit.
Liebe Arbeitsgruppe „Menschenrechtsbildung“, vielleicht könnt ihr euch kurz vorstellen, wer genau seid ihr?
Unser Arbeitskreis besteht hauptsächlich aus Rentnern, von denen ein Großteil ehemalige Lehrer sind und aus Studenten, vor allem Lehramtsstudenten. Dies ergibt sich automatisch, da unsere Gruppe vorwiegend tagsüber aktiv ist und Berufstätige dementsprechend wenig Zeit haben. Unsere Gruppe ist in Berlin und Brandenburg aktiv.
Wie sieht Eure Arbeit aus, an wen ist sie gerichtet?
Grundsätzlich vermitteln wir in unseren 2-4 stündigen Workshops Basiswissen über die Menschenrechte, dass es viele Menschen gibt, denen diese Rechte aberkannt werden und jede/r etwas dagegen tun sollte und kann. Schülerinnen und Schülern bzw. jungen Leuten versuchen wir den Unterschied zwischen Recht und Unrecht nahe zu bringen und, dass es wichtig ist, Positionen zu beziehen und diese zu äußern. Der Austausch mit den Teilnehmer/innen ist dabei sehr wichtig, wir arbeiten nicht rein frontal.
Wir werden auf Anfrage aktiv. Interessenten sind größtenteils Schulen (vorwiegend ab der 8. Klasse), andere Bildungsstätten, wie beispielsweise die Polizeischule in Berlin und Universitäten sowie Organisationen. Es kommt unter Anderem auch vor, dass Lehrer aus präventiven Gründen einen unserer Workshops für ihre Klasse buchen, um beispielsweise rechtsradikalen Tendenzen entgegenzuwirken.
Unsere Erfahrungen sind größtenteils positiv, aber auch negative Erfahrungen mit desinteressierten Teilnehmer_Innen bleiben selbstverständlich nicht aus.
Welche Ideen oder Pläne gibt es, noch mehr Menschen mit eurer Arbeit zu erreichen / effektiver zu werden?
Um effektiver zu werden, brauchen wir vor allem mehr Mitarbeitende. Dabei muss nicht jede/r regelmäßig Zeit haben, es würde schon helfen, wenn Personen punktuell aktiv sind. Wir würden uns daher eine Liste wünschen, in die sich Personen für einzelne Termine/Workshops zu ihren Wunschthemen eintragen können und diese bei Bedarf übernehmen. Außerdem brauchen viele Themen vertieftes Fachwissen, vor allem, wenn man an Universitäten bzw. mit Erwachsenen arbeitet. Daher wären Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Fachgruppen hilfreich, die dieses vertiefte Wissen mitbringen. Weiterhin wünschen wir uns mehr junge Leute in unserer Gruppe, die Themen einbringen, die für junge Menschen aktuell und interessant sind und Workshops dazu gestalten.
Ein ehrgeiziges Fernziel ist es, für einen längeren Zeitraum, z.B. in 3-4 Workshops mit einer Gruppe/Klasse zusammen zu arbeiten, da 2 bis 4 Stunden nicht ausreichen, um die sehr umfangreichen Themen (Asyl, Folter, Todesstrafe, Menschenrechtsverletzungen durch Globalisierung oder an Frauen und Kindern, LGBTI, u. a.) vertieft zu vermitteln. Vor allem für Workshops in Schulen ist es nötig, Heranwachsende ausreichend aufzuklären und rassistischen, antidemokratischen oder sexistischen Tendenzen vorzubeugen.
Interessierte an der Vermittlung von Menschenrechtsbildung wenden sich an den Bezirk Berlin-Brandenburg oder direkt an das Referat Menschenrechstbildung.