Wie gefährlich ist der Hidroituango-Staudamm? Menschenrechtsverletzungen am größten Wasserkraftprojekt Kolumbiens und die Mitverantwortung deutscher Unternehmen

Amnesty Kerze

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Frühjahr 2018: Am größten Staudamm-Projekt Kolumbiens,
Hidroituango, staut sich der Fluss Cauca völlig unkontrolliert auf –
noch bevor die Staumauer fertig gestellt ist. Überschwemmungen
flussaufwärts und riesige Flutwellen flussabwärts treiben Tausende
in die Flucht. 25.000 Menschen müssen zeitweise evakuiert
werden, weil die Behörden wochenlang unsicher sind, ob die
Staumauer halten wird. Die sterblichen Überreste hunderter
Verschwundener werden unwiederbringlich unter den Wassermassen
des Stausees begraben.
Am Bau von Hidroituango beteiligt sind neben der KfW IPEX-Bank
mit Siemens, Kaeser, Münchner Rück und Hannover Rück auch
mehrere deutsche Großunternehmen. Dabei wird das
Wasserkraftprojekt in Antioquia bereits seit Beginn der Bauarbeiten
im Jahr 2010 immer wieder mit schweren
Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden in Verbindung
gebracht. Hunderte Flussanwohner*innen, die ihre Lebensgrundlage
und ihre Bleibe verloren haben, wurden nie entschädigt.
In der Ríos Vivos-Bewegung protestieren Betroffene seit Jahren
gegen Hidroituango. Wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte,
wurden acht Mitglieder von Ríos Vivos und deren
Familienangehörige bereits ermordet, viele weitere erhalten
Todesdrohungen und werden stigmatisiert.
Über die massiven Auswirkungen von Großprojekten wie dem
Hidroituango-Staudamm auf Mensch und Umwelt und die
menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten, die deutsche Unternehmen
einhalten müssen, wenn sie solche Projekte unterstützen, wollen wir
sprechen mit:

Milena Flórez und Jenaro Graciano, Ríos Vivos. Beide sind als
Flussanwohner*innen selbst von Hidroitungo betroffen und leben
aufgrund von Drohungen derzeit im Exil.

Uwe Kekeritz, MdB, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen
Bundestages und Sprecher für Entwicklungspolitik der
Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen.

Dr. Klaus Schilder, Bischöfliches Hilfswerk Misereor, Referent für
verantwortliches Wirtschaften.

Die Veranstaltung findet mit Simultanübersetzung ins Deutsche und
Spanische statt.

Der Eintritt ist frei.