Die Berliner Amnesty International Aktionsgruppe gegen Menschenrechtsverletzungen an Frauen, veranstalten am 23.11. um 19 Uhr im Robert-Havemann-Saal (Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin) eine Podiumsdiskussion zum Thema sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe.
Auf dem Podium werden Referentinnen aus den Bereichen Psychologie, Jura, Dokumentation und Geschichte sitzen, um diese Thematik von unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Nun eine kurze Vorstellung unserer Referentinnen:
Sarah Wyka ist psychologische Psychotherapeutin und verfügt über langjährige Erfahrung in der Behandlung von Personen mit Posttraumatischer Belastungsstörung. Ihr derzeitiger Fokus liegt auf der Behandlung von Trauma und Traumafolgestörungen durch sexualisierte Gewalt. Sie spricht auf unserer Veranstaltung über sexualisierte Gewalt und damit verbundene psychischen Folgen mit einem besonderen Fokus auf die Posttraumatische Belastungsstörung, um das Bewusstsein für das Thema, Betroffene und gesellschaftliche Verantwortung zu schärfen.
Isabelle Haßfurther ist auf internationales Recht spezialisierte Juristin und beim European Center for Constitutional and Human Rights als Legal Advisor im Programmbereich Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung tätig. Ihr Vortrag beschäftigt sich mit der rechtlichen Dimension der Ahndung von sexualisierter Gewalt in bewaffneten Konflikten: Wie kann sexualisierte Gewalt als völkerrechtliches Verbrechen durch den Internationalen Strafgerichtshof oder nationale Gerichte verfolgt werden? Welche Fortschritte lassen sich in der rechtlichen Aufarbeitung sexualisierter Gewalt verzeichnen? Welche praktischen Schwierigkeiten bestehen nichtsdestotrotz fort, welche Rechtsschutzlücken müssen noch geschlossen werden und wie kann sichergestellt werden, dass Überlebende in völkerstrafrechtlichen Verfahren Gehör finden?
Franziska Ulm-Düsterhöft ist Diplom-Politologin und seit 15 Jahren bei der deutschen Sektion von Amnesty International tätig. Dort leitet sie die Arbeit zur Region Afrika und ist für die Presse-, Öffentlichkeits- und politische Arbeit zur Region verantwortlich. Bei dieser Veranstaltung beleuchtet sie das Thema sexualisierte Gewalt in afrikanischen Ländern und schildert, wie Amnesty vor Ort zu dem Thema arbeitet.
Regina Mühlhäuser ist Historikerin an der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und Koordinatorin der International Research Group „Sexual Violence in Armed Conflict“ (www.warandgender.net). Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Erforschung sexueller Gewalt durch Wehrmacht und SS sowie durch die Kaiserlich Japanische Armee im Zweiten Weltkrieg. In ihrem Input problematisiert Regina Mühlhäuser die inzwischen gängige Rede von sexueller Gewalt als Kriegswaffe und beleuchtet, was wir dadurch gewinnen, aber auch welche Risiken damit verbunden sind. Dabei geht sie in die Geschichte und fragt, wann und warum der Begriff eigentlich entstanden ist und wie sich seine Bedeutung bis heute verändert hat.
Der Eintritt ist kostenlos! Die Gruppe freut sich auf Euer Kommen!