Die honduranische Menschenrechtsverteidigerin Berta Cáceres wurde am 2. März 2016 in ihrem Haus umgebracht. Als Sprecherin und Gründungsmitglied der Indigenenorganisation Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) hatte sie sich gegen den Bau des Wasserkraftwerkes Agua-Zarca am Fluss Gualcarque und auf dem Land der indigenen Gemeinschaft der Lenca eingesetzt.
Aufgrund ihres Einsatzes für die Rechte indigener Gemeinden und gegen die rücksichtslose Ausbeutung von Bodenschätzen waren Berta Cáceres und COPINH immer wieder Drohungen, körperlichen Angriffen und Belästigungen ausgesetzt, und es wurde versucht, ihre Arbeit zu kriminalisieren.
Im Jahr 2019 wurden gegen sieben Personen Haftstrafen von bis zu 50 Jahren verhängt. Doch die Ermittlungen und das Gerichtsverfahren zum Mord an der bekannten honduranischen Menschenrechtsverteidigerin waren von Unregelmäßigkeiten durchzogen. Nicht alle Drahtzieher*innen des Verbrechens wurden identifiziert.
Bertas Töchter und die Mitglieder des Bürgerrats der Volks- und Indigenenorganisationen von Honduras (COPINH) führen Bertas Arbeit fort. Erst wenn Bertas Tod vollends aufgeklärt wird und die Verantwortlichen endlich zur Rechenschaft gezogen werden, können auch sie wieder sicherer leben.
Die Amnesty Lateinamerika Gruppe des Bezirks plant am 02. März von 17 bis 18:30 Uhr eine Mahnwache anlässlich des 5. Todestags von Berta Cáceres vor der honduranischen Botschaft in Berlin (Cuxhavener Str. 12-14).
Die Gruppe plant neben Bannern, Kerzen und Plakaten auch eine Gedenkveranstaltung über Facebook-Live der von Berta Cáceres gegründeten Indigenenorganisation, Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH), die um 17 Uhr beginnt, zumindest per Ton zu übertragen.
Der Generalsekretär der deutschen Sektion von Amnesty International, Markus N. Beeko wird voraussichtlich auch um 18 Uhr an der Mahnwache teilnehmen.