Kundgebung gegen die drohende Zerschlagung von Memorial

MEMORIAL Deutschland, das PEN-Zentrum Deutschland und Amnesty International in Deutschland rufen angesichts der drohenden Auflösung von MEMORIAL in Russland zu einer Kundgebung am 13.12.2021 von 17:30 – 18:30 Uhr vor der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin auf.

Die drei Organisationen sind in großer Sorge um MEMORIAL. Über Anträge russischer Justizbehörden, sowohl die Internationale Gesellschaft MEMORIAL als auch das Menschenrechtszentrum MEMORIAL aufzulösen, wird derzeit vor Gerichten in Moskau verhandelt. Am Vorabend der Verhandlung über die Auflösung der Internationalen Gesellschaft MEMORIAL vor dem Obersten Gerichtshof in Moskau gibt es in mehreren deutschen Städten Solidaritätsaktionen.

Es werden sprechen:
– Sabine Erdmann-Kutnevic, Mitglied des Vorstands von MEMORIAL Deutschland e.V.

– Dr. Julia Duchrow, Stellvertreterin des Generalsekretärs von Amnesty International in Deutschland

– Dr. Christoph Links, Präsidiumsmitglied des PEN-Zentrums Deutschland

– Tim Bohse, Projektleiter beim Deutsch-Russischen Austausch e.V. (DRA)

(Stand 8.12.2021)

WICHTIG: Bitte denkt an Eure Gesichtsmasken. Die Veranstaltung findet im Einklang mit den aktuell vor Ort gültigen Verordnungen über erforderliche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19 statt.

Hintergrund
Seit mehr als 30 Jahren leistet die von Andrej Sacharow gegründete und international vielfach ausgezeichnete Organisation eine beispielhafte Arbeit zur Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit und zum Schutz der Menschenrechte in Russland. Amnesty International, MEMORIAL Deutschland und das PEN-Zentrum Deutschland teilen die Einschätzung der beiden russischen Träger des Friedensnobelpreises Michail Gorbatschow und Dmitri Muratow, nach der die langjährige Tätigkeit von MEMORIAL stets darauf abzielte, die historische Gerechtigkeit wiederherzustellen, die Erinnerung an Hunderttausende Opfer und Unterdrückte zu bewahren und zu verhindern, dass sich deren Schicksal wiederholt.

Die Zusammenarbeit mit MEMORIAL hat seit Jahrzehnten zum wechselseitigen Verständnis der Gesellschaften Russlands und Deutschland beigetragen. Die aufrufenden Organisationen stehen an der Seite von MEMORIAL und rufen dazu auf, durch eine Teilnahme an den Kundgebungen am 13. Dezember ein sichtbares Zeichen der Solidarität zu setzen und die russischen Behörden aufzufordern, die Anträge auf Auflösung von MEMORIAL zurückzunehmen.